Druckhaltung ist eine essenzielle physikalische Größe in jedem geschlossenen, wasserführenden Heizungs- und Kältesystem und bildet die Grundlage für einen reibungslosen Betrieb. Durch den Ausgleich von Druckschwankungen wird ein effizienter Wärme- oder Kälteübergang gewährleistet. In Deutschland wird dies durch diverse DIN- und VDI-Normen geregelt und erfolgt mithilfe von Membranausdehnungsgefäßen (MAG) oder wassergeführten Druckhalteanlagen.
Bedeutung der Druckhaltung
Eine geeignete Druckhaltung muss für jede Anlagengröße vorhanden sein, ob für ein Einfamilienhaus oder eine Industrieanlage. Obwohl dies allgemein bekannt ist, treten in vielen Anlagen immer wieder Probleme auf, die für Betreiber ärgerlich und kostspielig sein können.
Fehlerquellen
Bestandsanlagen sind häufig von Faktoren wie falscher Dimensionierung, fehlender Wartung oder falscher Druckeinstellung betroffen. Überdruck aktiviert Sicherheitsventile, während Unterdruck Luft ins System saugt, was zu schlecht durchströmten Heizflächen und Korrosion führt.
Zudem ist bei Druckabfall eine Nachspeisung notwendig, die weitere Herausforderungen birgt: unzureichende Qualität des Nachspeisewassers, Luft im System und Schlammbildung, die die Leistung der Anlage beeinträchtigen. Alte Komponenten sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf durch moderne Druckhaltungssysteme ersetzt werden.
Dimensionierung
Für die korrekte Druckhaltung sind präzise Daten erforderlich, sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude. Zu den notwendigen Informationen gehören die Leistung des Systems, die Auslegungs- und Rücklauftemperaturen, die maximale Betriebstemperatur und die Anlagenhöhe. Das Volumen der Anlage wird überschlägig berechnet, unter Einbeziehung von Kesselvolumen, Pufferspeicher, Anschlussgröße und maximalem Betriebsdruck des Sicherheitsventils.
Nur mit genauen Daten kann die Expansion bzw. Druckhaltung korrekt funktionieren. Fachunternehmen bieten hierbei Unterstützung an, insbesondere bei größeren Projekten, um sicherzustellen, dass die Auslegung stimmt.
MAG oder Druckhalteanlage?
In kleinen Heizungsanlagen ist oft ein MAG zur statischen Druckhaltung installiert, bei dem der Gasdruck voreingestellt ist. Die Membran im Gefäß trennt Flüssigkeit und Gaspolster, sodass Druckschwankungen ausgeglichen werden. Für größere Anlagen ist jedoch eine dynamische Druckhaltung ratsam, um Platz- und Kostengründe zu berücksichtigen. Ab einer Heiz- oder Kühlleistung von 100 kW oder einem Anlagenvolumen von 5.000 Litern wird eine pumpengeregelte Druckhaltung empfohlen.
MAGs nutzen den gesamten verfügbaren Arbeitsbereich zur Druckhaltung, was systembedingt zu großen Schwankungen führen kann. Eine dynamische Druckhaltung bietet hingegen konstantere Druckverhältnisse und erhöhte Betriebssicherheit durch kontinuierliche Überwachung.
Kompakte Geräte für alle Fälle
Die Geräte zur Druckhaltung sind platzsparend und vorgefertigt, was eine schnelle Installation ermöglicht. Die Anschlüsse sind beidseitig am Gerät vorgesehen, und der Inhalt der Ausdehnungsgefäße kann vollständig genutzt werden, da kein festes Gaspolster erforderlich ist. Dies spart Platz, da die Gefäße kleiner ausfallen. Hochwertige, austauschbare „Sack-Membrane“ aus Butyl-Kautschuk trennen das Anlagenmedium von der Atmosphäre und tolerieren kurzzeitig Temperaturen über 70 °C.
Entgasung und Schlammabscheidung
Ein Vakuumentgaser kann zusätzlich eingebunden werden, um bei Druckabfall automatisch zu reagieren. Diese Geräte arbeiten bedarfsgerecht und verlängern so ihre Lebensdauer und reduzieren den Energieverbrauch. Schlammabscheider verbessern zusätzlich die Wasserqualität im System.
Die Kombination von Druckhaltung, Entgasung und Schlammabscheidung gewährleistet langfristig gute Betriebsbedingungen, hohe Zuverlässigkeit und Energieeinsparungen.